Die Zeche Hasard in Cheratte ist sicher einer der bekannteren Lost Places des Landes und ein beeindruckendes Relikt der wallonischen Industriekultur. Gegründet wurde die Zeche im Jahr 1850, doch der eigentliche Aufschwung begann erst mit der Wiedereröffnung 1907. Bis zu ihrer endgültigen Schließung im Jahr 1977 war sie ein wichtiger Standort für den Steinkohlebergbau in der Region. Besonders markant ist der neoromanische Malakow-Turm über Schacht 1, der das Gelände bis heute dominiert. Auch der Betonturm „Belle Fleur“ auf dem Hügel, der zu Schacht 4 gehört, ist ein Wahrzeichen des Ensembles.
Nach der Stilllegung begann ein jahrzehntelanger Verfall, der die Zeche für Fotografen, Urbexer und Geschichtsenthusiasten gleichermaßen attraktiv machte. Die Atmosphäre auf dem Gelände ist einzigartig: verfallene Maschinenhallen, mit Moos überwucherte Mauern und rostige Stahlkonstruktionen erzählen von der harten Arbeit vergangener Generationen. Besonders auffällig ist das Fehlen der typischen Kauenkörbe, wie man sie aus deutschen Bergwerken kennt. Stattdessen gab es in Cheratte getrennte Umkleideräume mit Spinden für Männer und Frauen – ein Hinweis auf die besondere Sozialstruktur des belgischen Bergbaus.
In den letzten Jahren wurden einige nicht denkmalgeschützte Gebäude abgerissen, darunter Schacht 3. Andere Bereiche, wie der Bereich um Schacht 1, stehen unter Denkmalschutz und sollen erhalten und eventuell in neue Nutzungskonzepte integriert werden. Konkrete Pläne dazu sind in Entwicklung, wobei der Spagat zwischen Erhalt der historischen Substanz und moderner Nutzung eine Herausforderung darstellt.
Trotz Absperrungen bleibt die Zeche ein beliebter Ort für Fotografie und urbane Erkundungen. Sie ist nicht nur ein Ort des Verfalls, sondern auch ein Mahnmal für den Strukturwandel in der Region – und ein stiller Zeuge der industriellen Vergangenheit.
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Alexander Kurtsiefer

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