Mitten im industriell geprägten Stadtgebiet von Charleroi erhebt sich ein Bauwerk, das gleichermaßen fasziniert und beeindruckt: der stillgelegte Kühlturm des ehemaligen Kohlekraftwerks Monceau-sur-Sambre. Seit Jahrzehnten außer Betrieb, hat der Turm seine ursprüngliche Funktion längst verloren – doch seine Präsenz ist geblieben. Als stählerner Riese überragt er das umliegende Gelände und erzählt in aller Stille von der Blütezeit der belgischen Schwerindustrie.
Der Kühlturm wurde in einer Zeit errichtet, in der Energieerzeugung auf Basis fossiler Brennstoffe die Grundlage des wirtschaftlichen Fortschritts war. Tag für Tag strömten gewaltige Mengen Wasserdampf aus seiner Krone in den Himmel über Charleroi – ein sichtbares Zeichen der Aktivität und Leistungsfähigkeit des Kraftwerks, das einst tausende Haushalte und Betriebe mit Strom versorgte. Heute jedoch ist es der Kontrast zwischen Funktion und Stillstand, der den Ort so einzigartig macht.
Im Inneren des Turms offenbart sich ein beeindruckendes Schauspiel aus Geometrie, Licht und Akustik. Die zylindrische Form, die sich nach oben verjüngt, erzeugt ein fast kathedralenhaftes Raumgefühl. Tageslicht fällt durch die obere Öffnung und beleuchtet die Betonwände, auf denen sich der Zahn der Zeit in Form von Rost, Algen und Abplatzungen verewigt hat. Wer hier steht, spürt förmlich die Geschichte der Energiegewinnung, die an diesem Ort geschrieben wurde.
Der Kühlturm ist heute ein Symbol des industriellen Wandels. Während früher Rauch und Dampf den Himmel verdunkelten, stehen heute neue Konzepte von Nachhaltigkeit und erneuerbarer Energie im Fokus. Der Turm erinnert an den Übergang von einer alten zu einer neuen Ära – und zeigt, wie wichtig es ist, sich mit der Geschichte zu befassen, um die Zukunft besser gestalten zu können.
Ob als Motiv für Fotografen, Inspirationsquelle für Künstler oder als Mahnmal für eine vergangene Epoche – der Kühlturm von Charleroi zieht Besucher aus ganz Europa an. Er ist nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern auch ein Denkmal des Wandels, das uns eindrucksvoll vor Augen führt, wie sehr sich unsere Welt verändert hat – und weiter verändern wird.
Interessant ist auch wen man an oder in solchen Orten trifft. So durften wir Boris kennenlernen, der sich ebenfalls den Kühlturm von innen angeschaut hat und uns einen guten Tipp gab wie man die 7 m Höhe zum Inneren des Turms idealerweise erklettern kann. An dieser Stelle einen schönen Gruß und ein dankeschön an Boris.
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