Cockerill‑Sambre, riesig aber vor dem Abriss

Cockerill‑Sambre, riesig aber vor dem Abriss

Die Wurzeln des heute legendären Stahl- und Maschinenbauunternehmens reichen zurück ins Jahr 1817, als John Cockerill – Sohn eines englischen Ingenieurs – das ehemalige Schloss von Seraing nahe Lüttich erwarb und dort eine Eisenhütte sowie eine Maschinenfabrik errichtete. Dank geografisch günstiger Ressourcen wie Kohle und Eisenerz, gelang es Cockerill rasch, Europas größte Eisengießerei aufzubauen und zahlreiche Dampflokomotiven, Schiffe und Maschinen zu fertigen . Bereits 1826 ging der erste Hochofen in Betrieb – bis 1847 folgten ganze sechs Stück .

Nach dem Tod John Cockerills und einer zwischenzeitlichen finanziellen Krise wurde das Unternehmen umstrukturiert: 1842 entstand die „S.A. Cockerill“, die sich erfolgreich als führender Stahlproduzent etablierte. Im Laufe des 20. Jahrhunderts konsolidierte sich die Stahlbranche in Lüttich zunehmend: Ab den 1950er Jahren verschmolz Cockerill u. a. mit Ougrée‑Marihaye, den Forges de la Providence und Espérance‑Longdoz. 1981 wurde schließlich die Fusion mit Hainaut‑Sambre vollzogen – daraus entstand Cockerill‑Sambre, der größte Stahlkonzern Belgiens, zu 80 % in Staatsbesitz.

Trotz dieser Größe geriet das Unternehmen in den 1980er und 1990er Jahren in schwere Turbulenzen: Hohe Schulden, Überkapazitäten und internationaler Wettbewerb – etwa aus Korea und Brasilien – zwangen zu Personalabbau und Standortschließungen. Ein harter Einschnitt kam 1998 mit der Privatisierung und Übernahme durch den französischen Stahlriesen Usinor, der selbst später Teil von Arcelor wurde, und ab 2006 in ArcelorMittal aufging.

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